Es ist sehr interessant festzustellen, dass alle Menschen eines gemeinsam haben, egal ob religiös, atheistisch oder sonst irgendwie eingestellt: Wir glauben alle an irgend etwas! Woher wir kommen, wohin wir gehen oder wie alles entstanden ist. An nichts zu glauben ist dem Menschen fremd beziehungsweise entgegen seiner Natur. Wir müssen einfach glauben, ob wir wollen oder nicht.
Wir können nicht glauben, das alles was uns umgibt, nicht ohne irgendeine Kraft, Macht oder sonstige Initialzündung entstanden ist. Ob wir diesen Initiator nun Kraft, Macht, Spirit, Gott, Allah, oder auch Zufall (Ursuppe) nennen oder ob dieser Initiator nun ein einzelner ist oder aus mehreren Teilen besteht, ist mal vorerst unerheblich. Wichtig, und diese Erkenntnis ist sehr wichtig: Alles, was wir kennen oder noch nicht kennen hat einen bestimmten Verursacher! Die Existenz des Menschen oder sagen wir besser die Existenz des Verstandes aller Menschen ist eigentlich Beweis für die Existenz dieses Verursachers. Wenn sich also alle Menschen auf eine Bezeichnung oder auf einen Namen einigen würden. Wäre die Existenz dieses Verursachers, namens XY eindeutig. logisch und unbestritten.
Das Problem der Namensgebung ist aber nicht das eigentliche Problem. So ist es doch legitim, dass die einen ihn Gott, die anderen Allah und wieder Andere ihn Zufall nennen. Problematisch wird es erst, wenn wir uns über sein Wesen bzw. über seine Eigenschaften und Fähigkeiten unterhalten. Hierin unterscheiden sich die Vorstellungen der Menschen voneinander. Mögliche Fragen hierbei sind:
- Ist Er/Es einer oder besteht Er/Es aus mehreren Teilen? - Hat Er/Es Wissen, einen Verstand, einen Plan, eine Absicht? - Hat Er/Es Macht, Kraft oder einen Willen? - Ist Er/Es lebendig, greift Er/Es in das Weltgeschehen ein oder nicht?
Wie ein Jeder nun sich diese Fragen auch beantworten mag, einen gemeinsamen Nenner diesbezüglich werden wir, wie die Geschichte der Menschheit zeigt, nicht erreichen. Also kann niemand alleine mit seinem Verstand sein Wesen voll ergründen oder beweisen. Was wir mit unserem Verstand einzig und allein können sind gewisse Rückschlüsse von dem Ergebnis seiner Initialzündung (vom Dasein) auf manche seiner Eigenschaften zu schliessen. Beispiel: Bei Betrachtung des Daseins lässt sich eine perfekte Abstimmung der verschiedenartigsten Schöpfungssysteme untereinander und zueinander feststellen. Es scheint also, dass dieser Verursacher Wissen, Verstand, Macht, Kraft und einen Willen hat. So wäre es doch unrichtig und einfach ungerecht ihm den Namen Zufall zu geben! Denn unter Zufall verstehen wir gerade etwas, was diese Eigenschaften eben nicht hat: Kein Plan, keine Absicht, keinen Willen und keine Kraft und Macht, sondern etwas ohne jeglichen Charakter.
Zur Untersuchung der Frage ob der Verursacher die Initialzündung alleine oder ob mehrere Verursacher gemeinsam bewerkstelligt haben, können wir mit Hilfe der Logik und der Beobachtung des Daseins folgende Fälle unterscheiden:
a) Mehrere gemeinsam b) Mehrere autonom c) Einer alleine
zu a) Wenn die Initialzündung durch den gemeinschaftlichen Beschluss und das gemeinschaftliche Tun erfolgt ist, bedeutet dies, dass diese Teile keinen absoluten Willen und keine absolute Macht haben, denn sie sind aufeinander angewiesen. Wir haben aber gerade festgestellt, dass der Verursacher Kraft, Macht, Verstand und einen absoluten Willen hat. Dies bedingt seine absolute Unabhängigkeit, wodurch die gemeinschaftliche Alternative unlogisch ist.
zu b) Wenn die Verursacher autonom und ausgestattet mit allen schöpferischen Fähigkeiten das Dasein jeder für sich geplant und geformt hätten, würde es keine perfekte Abstimmung geben. Nicht in den Systemen und nicht zwischen diesen. Das Ergebnis wäre ein chaotisches, unberechenbares Dasein. Mal würde die Sonne im Osten, mal im Westen und vielleicht mal gar nicht aufgehen. Aber gerade Berechenbarkeit und Perfektion ist dem Dasein gemein. Das manche der Dinge dennoch unberechenbar oder scheinbar nicht perfekt abgestimmt sind, darf über diese Feststellung nicht hinweg täuschen, denn nur weil wir bestimmte Dinge nicht nachvollziehen können oder uns (noch) die nötigen Mittel dazu fehlen, heisst dies noch lange nicht, dass dem Ganzen doch eine Berechnung und eine “höhere, für uns unbegreifliche” Perfektion oder sagen wir mal “Bestimmung” zugrunde liegt.
zu c) Bleibt also nur die Möglichkeit des einen, einzigen Verursachers. Eine andere logische Erklärung gibt es nicht.
Halten wir fest: Wir glauben im Grunde alle an den einen, einzigen Verursacher, der Macht, Kraft, Wissen und einen Willen hat, sofern wir, die uns von der Erschaffung her gegebene, Logik einsetzen. Im arabischen heisst dieser eine, einzige Verursacher - Allah.
Doch welchen Willen hat er genau? Was soll das Ganze? Was sollen wir hier, oder was sollen wir hier nicht? usw...
Auf diese Fragen können wir mit unserem Verstand und der Logik keine Antworten finden, zumindest keine allgemeingültigen. Das würde bedeuten, dass wir diesbezüglich auch keine Verantwortung zu tragen haben, da wir ja dies selber nicht ergründen können. Bedeutet dies, dass dem Ganzen kein bestimmter Wille zugrunde liegt?
“Und Wir erschufen die Himmel und die Erde, und das, was zwischen beiden ist, nicht zum Zeitvertreib.” (Kuran, 44:38)
Wenn wir erkennen, dass dieser eine, einzige Verursacher, oder besser gesagt Schöpfer einen bestimmten Willen hat, wir seinen Willen von unserer Erschaffung her aber nicht selber ergründen können, welche Notwendigkeit folgt wohl logischerweise daraus?
Dass er uns eben seinen Willen mitteilt! Uns eine Botschaft diesbezüglich zukommen lässt. Wie? Durch Gesandte, die wir dann auch als authentische Gesandte erkennen, weil sie mit übermenschlichen Kräften - sogenannten Wundern ausgestattet sind. Ob beispielsweise Noah, Abraham, David, Moses, Jesus oder auch Muhammad, Friede und Segen auf ihnen; alle haben uns von IHM berichtet, Seinen Willen mitgeteilt. Im Kern beinhalten alle herabgesandten Botschaften eine zentrale und unbestrittene Aufforderung Seines Willens: “ Dient nur dem einen, einzigen Schöpfer, stellt IHM nichts bei”.
“Und in jedem Volke erweckten Wir einen Gesandten (der da predigte): «Dienet Allah und meidet den Bösen.» Dann waren unter ihnen einige, die Allah leitete, und es waren unter ihnen einige, die sich Verderben zuzogen. So reiset umher auf der Erde und seht, wie das Ende der Leugner war!” (Kuran, 16:36).
Wie wir genau zu dienen haben, haben die jeweiligen Botschafter bzw. Botschaften im Detail z.T. unterschiedlich, gemäss den unterschiedlichen Erfordernissen, geregelt.
Ab diesem Punkt sind wir also auch verantwortlich für die freiwillige Befolgung Seines Willens: “IHM zu dienen”. Der letzte der Gesandten war Muhammad, Friede und Segen auf ihm. Und weil er als letzter Gesandter allen Menschen geschickt worden ist, hat er ein besonderes Wunder, eben eines für alle Menschen als solches erkennbares Wunder, geschenkt bekommen: Den heiligen Kuran, das unverfälschte und unwiderlegbare Wort Gottes. In ihm spricht Allah nicht nur über viele Dinge, die wir teilweise mit unserem Verstand und der Logik ergründet haben, sondern berichtet auch über die Dinge, deren Unterrichtung wir angewiesen sind. Im besonderen z.B. Sein Wesen, Seine Eigenschaften, Seinen Willen, die Erschaffung des Daseins, unsere Bestimmung, das Jenseits bzw. was uns noch bevorsteht usw...
Muslime glauben an den einen, einzigen Schöpfer, namens Allah, in der Weise, in der ER uns unterrichtet hat. Wir lassen dabei Dinge nicht weg und erfinden auch keine hinzu, sondern Allah ist genau so, wie Er sich im heiligen Kuran dargestellt hat. Denn wer sonst, ausser IHM selber kann IHN richtig erklären?
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